Losgelöst von allen Fesseln der Vernunft
taucht sie ein in die düsteren Teile ihres Bewusstseins –
wo Freiheit herrscht, gibt es nichts mehr zu verlieren.
Leben bedeutete schon immer das Gegenteil ihrer Realität;
die Sehnsucht nach einem Ort, an dem Wahrhaftigkeit greifbar wird –
zuweilen durch die magische Präsenz eines Lichtbringers, der die Dunkelheit teilt.
Mit dem Unerreichbaren in unmittelbarer Nähe
wird es unmöglich, das Herz zu verschließen
gegen die Auferstehung eines längst vergessenen Traums.
Und wenn er auch nur eine Sekunde währt,
dankt sie dem Herrn, ihn gelebt zu haben –
das immer gleiche Schicksal bereits erwartend.
Die göttliche Strafe für Mut ist Abweisung
und die reinste Form des Schmerzes
ernährt sich von ihrer Einsamkeit.
Losgelöst von allen Fesseln der Vernunft
auf der aussichtslosen Suche nach Tiefe
fällt sie in den Abgrund zwischen Traum und Wirklichkeit.
