Deine Gemäuer sind mir zuwider;
was mich einst hielt, stößt mich nun ab.
Ich lege hier meine Jugend nieder,
schaufelte schweren Herzens ihr Grab.
Hier hat es begonnen, hier endete es:
ein bewegtes, weit entferntes Leben
nahm mich gefangen in Tristesse
und hatte mir nichts mehr zu geben
als immer dieselben Baustellen: Sackgassen,
weil ich hinter dem Meer kein Land sehen konnte,
kein Meer hinter Mauern für Menschen höherer Klassen –
was mir hierzulande fehlte, waren neue Horizonte.
Du warst mein sicherer Hafen; heute noch
laden Vergangenheitsorte ein zum Verweilen.
Bist so reich an Möglichkeiten, jedoch
für mich nicht geeignet zum Heilen.
Habe hier alles erlebt und probiert und weiß:
Es gibt keinen Platz mehr für mich
deine Weite zu eng, ich renne im Kreis
und danke dir doch, denn ich liebe dich.
Vielleicht fühl ich mich anderswo weniger leer.
Vielleicht ist Heimatlosigkeit ein ewiger Fluch.
Auf vergiftetem Boden, da wächst nichts mehr,
drum komme ich wieder – nur zu Besuch.
Hommage an den Ort, mit dem ich brach
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